Tragende Säulen der Gesellschaft
Die neuen Zimmerergesellen mit den Ehrengästen bei der Freisprechungsfeier im Bauzunfthaus.
Quelle: Uwe Grimm
Ende August war das Bauzunfthaus Schauplatz der Freisprechung der frischgebackenen Zimmerergesellen der Zimmerer-Innung Landshut. In feierlicher Atmosphäre erhielten 19 junge Zimmerer ihre Gesellenbriefe – den verdienten Lohn für die Jahre der intensiven Ausbildung und den mitunter nicht immer leichten Umständen als Lehrling im Handwerk. Obermeister Wolfgang Fischer durfte zu diesem Anlass nicht nur die Absolventen und deren Anhang, sondern auch eine Vielzahl an Vertretern aus Handwerk, Politik und Schulwesen begrüßen. Des Weiteren waren, neben den Festrednern, noch Matthias Kuhndörfer, der Leiter des Bildungszentrums der Handwerkskammer Landshut sowie Anke Wimmer von der Kreishandwerkerschaft anwesend. Obermeister Fischer würdigte die Leistungen der neuen Fachkräfte und verwies auf die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft. Er schloss seine Begrüßung mit den Worten: „Was du bist, das sollst du ganz sein“ und ebnete damit auch den Weg für seine Nachredner.
So waren sich Landrat Peter Dreier und Stadtrat Ludwig Zellner mit Fischer einig, dass nur Interesse, Fleiß und Willenskraft dazu geführt hätten, den Tag gebührend feiern zu können. Das sah Peter Baumgartner, der Kreishandwerksmeister, ebenso. Darüber hinaus erfreute es ihn, dass die Zahl der Auszubildenden im Handwerk aktuell einen stetigen Zuwachs erfährt. Baumgartner dankte auch den Ausbildungsbetrieben und Eltern, die mit Rückhalt und Geduld dafür Sorge tragen, dass das Handwerk in seiner Tradition fortgeführt werden könne. Reinhold Ostermaier, der Leiter der Berufsschule I, verwies auf den besonderen Moment im Leben der ehemaligen Auszubildenden und sah das Bestehen der Prüfung als Basis und Grundstein für das weitere Berufsleben. Günter Schubert, Studiendirektor an der Berufsschule I, gab zum Ende der Gratulationsreden noch einen humorvollen Einblick in den schulischen Alltag der neuen Gesellen. Betont wurde auch der hohe Stellenwert des Berufes in der Gesellschaft. Dieser sei durch das hohe Maß an Flexibilität, Zuverlässigkeit und Verantwortung geprägt, welches der Beruf des Zimmerers mit sich bringe. Einig waren sich alle Redner auch hinsichtlich der Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft. So würden die jungen Nachwuchskräfte mit ihrer Arbeitskraft und ihrem Fachwissen einen nicht unerheblichen Teil zu Qualität und Wertschöpfung in der Baubranche beitragen. Generell bewies die Freisprechungsfeier, dass das Handwerk eine tragende Säule der Wirtschaft ist. In unsicheren Zeiten, denen die Industrie nur mit Stellenabbau begegnet, ist das Handwerk ein verlässlicher Partner für Arbeitnehmer und Kunden gleichermaßen und eine der tragenden Säulen der Wirtschaft und somit der Gesellschaft.
Nach den vielen Worten stand die Übergabe der Gesellenbriefe auf dem Programm. Die mit den Abschlusszeugnissen verbundene feierliche Erhebung in den Gesellenstand aber ist mehr als ein Programmpunkt oder eine Momentaufnahme. Sie ist der Türöffner für die Zukunft und somit der eigentliche Beginn einer Berufskarriere. Dass alle Anwärter ihre Prüfung bestanden hatten, war ein weiterer Grund zur Freude. Darüber hinaus erreichten vier der Neu-Gesellen außergewöhnlich gute Notendurchschnitte. Mit dem Jahrgangsbesten Lorenz Frimberger (Pichlmeier GmbH & Co. KG, Pfeffenhausen), Maximilian Eller (Tectum Holzbau, Landshut), Simon Hainz (ebenfalls Pichlmeier GmbH & Co. KG) und Lorenz Teichmann (HBH Holzbau & Zimmerei, Landau a.d. Isar) erreichten vier Prüflinge einen Abschluss mit einer Eins vor dem Komma.